Im 19. Jahrhundert entdeckten die Maler Dachau. Auf der Suche nach Motiven in der Natur fanden die Landschaftsmaler Gefallen an der reizvollen Moor- und Sumpflandschaft und nahmen in Dachau ihren Wohnsitz.
Schließlich bevölkerten den Markt so viele Künstler, dass in der Zeit um 1900, wie man sagte, jeder zehnte Passant, dem man auf den Straßen Dachaus begegnete, ein Maler war.
Die Namen berühmter Künstler sind bis heute mit der Stadt verbunden: Carl Spitzweg, Max Liebermann, Lovis Corinth, Ludwig Dill, Adolf Hölzel, Arthur Langhammer.
Dachau gewann – neben Worpswede – das Ansehen einer bedeutenden deutschen Malerkolonie.
Der Niedergang des Ortes kam mit dem Ersten Weltkrieg. Dachau verarmte, und bald zählte der Markt zu den Gemeinden mit der höchsten Arbeitslosigkeit.
Mit der Errichtung des Konzentrationslagers Dachau 1933, das von Anfang an den Namen „Dachau“ trug, legte sich ein Schatten über Dachau. Die einstmals angesehene Künstlerstadt wurde in aller Welt zum Inbegriff des menschenverachtenden Terrors des NS-Regimes.
Heute ist es oberste Maxime der Stadt Dachau, die Erinnerung an das Geschehene wach zu halten und dem Vergessen entgegenzuwirken.
Die KZ-Gedenkstätte Dachau mit Museum und Archiv, Gespräche mit Zeitzeugen und Überlebenden, Gedenkveranstaltungen, ein jährlich stattfindendes Zeitgeschichtssymposium, qualifizierte Führungen auf dem Gelände des ehemaligen Schutzhaftlagers und weitere sachbezogene Veranstaltungen, insbesondere auch für Jugendliche aus dem In- und Ausland, tragen dazu bei dieser wichtigen Herausforderung gerecht zu werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten in Dachau ein neues Zuhause.
Mit ihnen schnellte die Zahl der Einwohner in die Höhe, und in Dachau-Ost entstand ein neues Stadtviertel.
Inzwischen zählt Dachau, das am 15. November 1933 zur Stadt und am 1. Februar 1973 zur Großen Kreisstadt erhoben wurde, um die 48.000 Einwohner.