Historische Künstler in Dachau

Beda, Giulio

20. Januar 1879 in Triest bis 9. April 1954 in Dachau

Schwarz-weiß Fotografie des Malers Giulio Beda um 1906
Schwarz-weiß Foto des Malers Giulio Beda um 1906, Foto: Privatbesitz, Reproduktion Zweckverband Dachauer Galerien und Museen

Der Sohn des Triester Genremalers Francesco-Antonio, der ihm seinen ersten Unterricht im Malen und Zeichnen erteilte, studierte seit 1892 an der Kunstakademie in Venedig zunächst die Anatomie und von 1894 bis 1896 unterrichtete ihn Guglielmo Ciardi in Landschafts- und Marinemalerei. Als sein Vater 1900 verstarb ging er an die private Malschule von Heinrich Knirr nach München. 1907 ließ er sich in Dachau nieder und kaufte ein Haus in der Pollnstraße 4.

Buttersack, Bernhard

16. März 1858 in Liebenzell/Württemberg bis 6. Mai 1925 in Icking/Isartal

Schwarz-Weiß Portraitfoto des Künstlers Bernhard Buttersack
Foto des Malers Bernhard Buttersack, Foto: Repro aus Buch, Museumsverein Dachau

Nach anfänglichem Architekturstudium wechselte Buttersack 1877 an die Stuttgarter Kunstschule. 1879 besuchte er Polling und 1881 Dachau. Hier freundete er sich mit Hermann Baisch an und wurde 1882 dessen Meisterschüler an der Kunstakademie in Karlsruhe. Anschließend lebte er bis 1892 in München und zog dann für drei Jahre nach Dachau, bevor er im nahegelegenen Haimhausen 1895 ein Haus erbaute und dort eine Malschule unterhielt.

Corinth, Lovis

21. Juli 1858 in Tapiau/Ostpreußen bis 17. Juli 1925 in Zandvoort/Holland

Fotografie des Künstlers Lovis Corinth
Fotografie des Künstlers Lovis Corinth

Lovis Corinth kam 1880 nach München und ging 1884 an die Académie Julian nach Paris. 1891 zog er zurück nach München und trat 1892 der neu gegründeten ›Münchener Secession‹ bei. Als er sich 1893 der Künstlergruppe ›Freie Vereinigung‹ anschloss wurde er von der ›Münchener Secession‹ ausgeschlossen. In diesen Jahren arbeitete er in den Sommermonaten in Bernried, Dachau, Kraiburg und Appenzell. 

Curry, Robert Franz

2. November 1872 in Boston bis 23. August 1955 in Riederau am Ammersee

Der Harvard-Absolvent Robert Franz Curry kam 1891 nach Stuttgart, um Architektur zu studieren. Schon bald widmete er sich ganz der Malerei und wechselte an die Kunstakademie in München um hier bei Heinrich Knirr und Carl Marr seine Studien fortzusetzen. Von hier aus besuchte er die Künstlerkolonie Dachau. Curry hatte großen Erfolg als Portrait-, Landschafts- und Tiermaler. 1930 bis 1940 war sein Wohnsitz Oberstdorf und von 1941 an lebte er in Riederau am Ammersee.

Dill, Ludwig

1848 - 1940

Schwarz-Weiß-Fotografie des Künstlers Ludwig Dill
Ludwig Dill, Foto: Arthur Rößler, Neu Dachau, Knackfuß-Monographien, Bd. 78, Bielefeld/Leipzig 1905, S. 44

Ludwig Dill studierte zunächst Architektur am Polytechnikum in Stuttgart bevor er 1872 an die Münchner Akademie der Bildenden Künste nach München wechselte. 1877 hielt er sich mit Gustav Schönleber erstmals in Venedig auf und die Insel Chioggia wurde die folgenden Sommer über sein Reiseziel. 1892 besuchte er Adolf Hölzel in Dachau und erbaute hier 1896 sein Haus in der Holzgartenstraße. Als Mitbegründer der ›Münchener Secession‹ stand er dieser von 1894 bis 1899 als Präsident vor. 1899 folgte er einem Ruf an die Badische Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Sein Haus in Dachau behielt er und verbrachte hier seine Sommermonate.

Als er nach Dachau kommt, wird ihm die Landschaft, besonders das Moos, zum großen Erlebnis.

Er änderte seinen Stil und entwickelte eine neue Malweise mit Temperafarben, um die in der Natur fein nuancierten Zwischentöne zu erfassen.

Seine typischen Mooslandschaften stellen hauptsächlich Wasserläufe und Bäume dar. Ludwig Dill gilt als Entdecker der Schönheit des Dachauer Mooses.

Werke von Dill sehen Sie in der Gemäldegalerie Dachau.

Feldbauer, Max

14. Februar 1869 in Neumarkt / Opf. bis 20. November 1948 in Münchshofen

Schwarz-weiß Fotografie des Malers Max Feldbauer mit Pferd und Hund auf einer Wiese
Schwarz-weiß Foto des Malers Max Feldbauer mit Pferd und Hund auf einer Wiese. Foto: Reproduktion, Zweckverband Dachauer Galerien und Museen

Bevor Feldbauer an die Malschule von Simon Hollósy wechselte war er an der Kunstgewerbeschule München. Von 1890 an bis 1898 studierte er an der Kunstakademie in München. Er war 1892 Gründungsmitglied der ›Münchener Secession‹ und 1899 Mitbegründer der Künstlergruppe ›Scholle‹. Zwischen 1902 und 1915/16 unterrichtete er Malerinnen an der Damenakademie des Künstlerinnenvereins e.V. in München. 1910/11 errichtete er auf dem Giglberg in Dachau-Mitterndorf ein Anwesen. 1913 war er Gründungsmitglied der ›Neuen Münchener Secession‹. Obwohl er 1916 an die Dresdner Kunstakademie berufen wurde, behielt er zunächst sein Haus in Mitterndorf. Er verkaufte es erst 1919 und verließ Dachau endgültig. Von 1927–1934 war er Rektor der staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Dresden.

Hildebrandt-Uhlmann, Lilly

16. Oktober 1887 in Fürth/Bayern bis 3. September 1974 in Stuttgart

Die Tochter einer großbürgerlichen jüdischen Familie studierte zunächst an der privaten Malschule Adolf Meyers in Berlin. Dort machte sie die Bekanntschaft von Ida Kerkovius, einer Malschülerin Adolf Hölzels in Dachau, und beschloss ebenfalls nach Dachau zu ziehen. 1908 heiratete sie in München Hans Hildebrandt. 1913 zog sie nach Stuttgart und wurde Meisterschülerin Adolf Hölzels an der Stuttgarter Kunstakademie. Hier machte sie die Bekanntschaft von Walter Gropius.

Hölzel, Adolf

13. Mai 1853 in Olmütz/Mähren bis 17. Oktober 1934 in Stuttgart

Adolf Hölzel, schwarz/weiß-Fotografie des Künstlers in seinem Atelier, (Foto: Adolf Hölzel Stiftung, Repro Zweckverband Dachauer Galerien und Museen)
Adolf Hölzel um 1930, Foto: Adolf Hölzel Stiftung, Repro Zweckverband Dachauer Galerien und Museen

Adolf Hölzel studiert zunächst an der Wiener, später an der Münchner Kunstakademie.

Durch eine Reise nach Paris mit seinem Freund Arthur Langhammer begeistert er sich, inspiriert durch Werke von Monet, für die Freilichtmalerei.

Während seiner Zeit in Dachau (1887-1905) gründet Hölzel die erste Dachauer Malschule. Viele Künstler zog es von weit her, um bei ihm zu lernen.

Zu dieser Zeit pflegt er eine enge Zusammenarbeit mit Dill und Langhammer. In Dachau vollzog sich sein Wandel vom Realismus zur Abstraktion.

Werke von Hölzel sehen Sie in der Gemäldegalerie Dachau.

Kallert, August

30. August 1882 in Neustadt a. d. Aisch bis 2. Juni 1958 in Dachau

August Kallert, Fotografie mit Frau Lissa
August Kallert, Fotografie mit Frau Lissa

Am 5.11.1903 schrieb sich der 21jährige August Kallert an der Kunstakademie München in der Zeichenklasse Johann Caspar Herterichs und auch bei Otto Seitz und Angelo Jank ein. Nach dem Studium reiste er nach Paris, um an der Ècole des Beaux-Arts weiter zu lernen. In Dachau war er von 1908 an gemeldet. Nach dem Ersten Weltkrieg war er 1919 Mitbegründer der ›Künstlergruppe Dachau‹ und beschickte von hier aus die Münchner Glaspalastausstellungen mit seinen Werken. 1922 wurde er Mitglied der ›Münchener Neuen Secession‹.

Langhammer, Arthur

1854 - 1901

Fotografie des Künstlers Arthur Langhammer, auf Stuhl sitzend mit Hund
Arthur Langhammer, Fotografie des Künstlers

Nach einem Besuch der Kunstgewerbeschule in Halle besuchte er von 1872 bis 1875 die Akademie in Leipzig. 1876 wechselte er an die Akademie der Bildenden Künste nach München. Nach dem Ende des Studiums hielt er sich 1882 in Italien auf. Er schuf zahlreiche Illustrationen für Zeitschriften und Bücher. 1887 reiste er mit Adolf Hölzel und Fritz Strobentz nach Paris und war dort von dem Maler Jules Bastien-Lepage beeindruckt. Langhammer war 1892 Gründungsmitglied der ›Münchener Secession‹ und gehörte zusammen mit Hölzel und Dill der Künstlergruppe ›Neu Dachau‹ an. In den 1890er Jahren kam er regelmäßig nach Dachau, zog aber erst 1900 ganz hierher.

Hier malte er Landschaften aus der Umgebung und integrierte bäuerliche Figuren, die für ihn ein Stück Natur darstellten.

Auch seine dichterische Veranlagung findet sich in seinen Gemälden wieder, in denen er märchenhafte Themen umsetzt.

Werke von Langhammer sehen Sie in der Gemäldegalerie Dachau.

Lehmann, Jean, gen. ILLS

12. Mai 1885 in Dagmarsellen/Luzern bis 23. Februar 1969 in Zürich

Jean Lehmann, Selbstportrait des Künstlers aus dem Jahr 1922, Öl auf Leinwand
Jean Lehmann, Selbstportrait 1922, Foto: Reproduktion Museumsverein Dachau

Auf Wunsch der Eltern machte er zunächst eine Ausbildung im Hotelfach. Danach studierte er an der Kunstgewerbeschule in Luzern, dann 1907 an die Accademia di belle arti di Venezia und wechselte 1910 an der Akademie der Bildenden Künste in München u.a. zu Julius Diez. 1912 bis 1922 lebte er mit seiner Familie in St. Moritz. Danach übersiedelten sie nach Augustenfeld (Rothschwaige). Bald darauf trat er der ›Künstlergruppe Dachau‹ bei und stellte seine Bilder im Schloss Dachau und im Münchner Glaspalast aus. Als am 6. Juli 1931 der Münchner Glaspalast abbrannte fielen auch Bilder Jean Lehmanns den Flammen zum Opfer. Seiner Heimat blieb er eng verbunden. Er reiste immer wieder nach St. Moritz und ließ sich 1936 wieder in Zürich nieder.

Schleich d.Ä., Eduard

1812 - 1874

Schwarzweiß-Foto des Malers Eduard Schleich der Ältere, Foto: F. Hanfstaengl
Foto des Malers Eduard Schleich d. Ä. um 1860, Foto: F. Hanfstaengl

Nach einem kurzen Studium der Historienmalerei an der Münchner Akademie der Bildenden Künste wurde er wegen ›völliger Talentlosigkeit‹ dort ausgeschlossen und bildete sich autodidaktisch weiter.

Zusammen mit Carl Spitzweg, Dietrich Langko, Christian Morgenstern und Friedrich Voltz unternahm er viele Wanderungen die ihn nach Italien, Prag, Paris bis nach London führten. Er gilt als der Entdecker der oberbayerischen Landschaft und besuchte in den 1850/60er Jahren immer wieder die Mooslandschaft um Dachau.

Seine stimmungsvollen Landschaftsbilder übten auch noch auf die kommende Künstlergeneration großen Einfluss aus.

Schröder-Tapiau, Karl

25. Oktober 1870 in Tapiau/Ostpreußen bis 27. Dezember 1945 in München

Karl Schröder-Tapiau, Künstler in der Künstlerkolonie Dachau. Fotografie schwarz weiß mit Dachauer Stadtansicht im Hintergrund
Karl Schröder-Tapiau, Fotografie schwarz weiß mit Dachauer Stadtansicht im Hintergrund

Zunächst besuchte er die Preußische Akademie der Künste in Königsberg. Von dort aus unternahm er Studienreisen nach Memel und Russland. 1892 studierte er an der Kunstakademie in Karlsruhe u.a. bei Ferdinand von Keller, dessen Meisterschüler er wurde. 1897 ist er bei Heinrich von Zügel an der Kunstakademie in München zu finden. 1911 zog er  nach Dachau, wohin er auch nach dem Ersten Weltkrieg zurückkehrte. Anfang der 1920er-Jahre erlernte er von Carl Thiemann die Technik des Holzschnitts. 1940 verließ er Dachau und zog zurück nach München.

Stockmann, Hermann

28. April 1867 in Passau bis 25. Dezember 1938 in Dachau

Portrait von Hermann Stockmann, 1909, Kohle auf Papier, 34 x 25 cm, re. u. sign., dat. “AL Ratzka 30. Juni 1909”
Portrait von Hermann Stockmann, 1909, Kohle auf Papier, 34 x 25 cm, re. u. sign., dat. “AL Ratzka 30. Juni 1909”

Hermann Stockmann kam 1881 nach München, wo er zunächst eine Lehre als Dekorationsmaler begann. Gegen den Willen des Vaters wechselte er 1884 an die Kunstakademie um Malerei zu studieren. Während eines Sommeraufenthalts in der Künstlerkolonie Osternberg bei Braunau am Inn lernte er August Pfaltz kennen, der ihn bewog 1898 nach Dachau zu ziehen.

Sein ausgeprägtes Interesse für Volkskunde und Brauchtum sorgte dafür, dass er sich zeitlebens für die Heimatpflege in Dachau und seinem Umland einsetzte. Zusammen mit Pfaltz und Hans von Hayek gründete er 1903 den Museumsverein Dachau, dem er viele Jahre lang vorstand. Dessen Absicht war die Gründung eines Regionalmuseums für Volkskunde, die er 1905 realisierte. 1908 folgte die Gemäldegalerie. 1919 zählte Stockmann zu den Mitbegründern der Künstlergruppe Dachau, aus der die Künstlervereinigung Dachau hervorging.

Hermann Stockmann war vor allem Zeichner. Als Illustrator arbeitete er viele Jahre lang für verschiedene Verlage und war Mitarbeiter der Zeitschriften FliegendeBlätter und Jugend. Seine meist kleinformatigen Ölgemälde, zumeist Stimmungslandschaften, waren bis zu seinem Tod 1938 in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. 1927 verlieh ihm die Stadt Dachau die Ehrenbürgerschaft.

Stuhlmüller, Karl

1859 in München bis 13. März 1930 in Etzenhausen

Als Sohn eines Tischlers machte er zunächst bei seinem Vater eine Lehre, schloss sich dann aber einer Wandertheatertruppe an, mit der er über Land zog. Am 5. April 1875 meldete er sich an der Akademie der bildenden Künste München in der Antikenklasse Carl von Pilotys an. Schon bald verließ er die Akademie und reiste erneut im Land herum. Schließlich ließ er sich 1890 in Etzenhausen nieder. Hier war er befreundet mit den Malern Adolf Ziegenmeyer, Wilhelm Velten und Georg Flad.

Strützel, Otto

2. September 1855 in Dessau bis 25. Dezember 1930 in München

Fotografie des Künstlers Otto Strützel beim Malen
Otto Strützel, Fotografie des Künstlers beim Malen, Reproduktion Zweckverband Dachauer Galerien und Museen

Otto Strützel lernte zunächst an der Kunstgewerbeschule in Leipzig bevor er 1879 an die Düsseldorfer Kunstakademie wechselte. Er besuchte die Künstlerkolonie Willingshausen in der Schwalm. Von München aus, wohin er 1885 übersiedelt war, unternahm er zahlreiche Studienreisen nach Frankreich, Dänemark und Schweden. Auch die Künstlerkolonie Dachau war seit 1883 über die Sommermonate immer wieder sein Ziel. Bei dem Brand des Glaspalastes in München 1931 verbrannten 61 seiner dort ausgestellten Gemälde.

Taschner, Ignatius (Ignaz)

1871 Bad Kissingen bis 1913 Dachau-Mitterndorf

Ignaz Taschner begann mit 14 Jahren eine Maler- und Bildhauerlehre, um die Familie nach dem frühen Tod des Vaters möglichst bald unterstützen zu können. Anschließend studierte er an der Münchner Kunstakademie und nahm an Wettbewerben und Ausstellungen teil. Auch fing er an, Bücher zu illustrieren und wurde 1903 als Professor an die Breslauer Kunstschule berufen. Die nächsten Jahre brachten zahlreiche interessante Aufträge, wie das Kronprinzensilber, verschiedene Brunnen und Denkmäler. Taschner illustrierte viele von Thomas Büchern und entwarf das Bühnenbild zu Thomas Stück „Magdalena“.

Werke von Ignaz Taschner sehen Sie in der Gemäldegalerie Dachau.

Thiemann, Carl

1881 - 1966

Carl Thiemann, schwarz/weiß-Portrait des Künstlers
Carl Thiemann, schwarz/weiß-Portrait des Künstlers, Reproduktion Zweckverband Dachauer Galerien und Museen, Fotograf: Marian

Carl Thiemann besuchte ab 1905 die Kunstakademie in Prag.

Er beschäftigte sich zunächst mit der Radierung, war aber zunehmend von Farbholzschnitt fasziniert und zählte bald zur führenden Gruppe unter den modernen Holzschneidern.

1908 siedelte er nach Dachau über. Hier war er sehr erfolgreich mit seinen Ausstellungen und wurde 1911 Sieger im Wettbewerb der Fa. Krupp für die Gestaltung einer Jubiläumszeitschrift.

Bis 1966 blieb er in Dachau. Seine größte Leistung sind seine Holzschnitte. Sie weisen hohe Präzision in Schnitt und Handdruck sowie eine vielseitige Farbigkeit auf.

Werke von Thiemann sehen Sie in der Gemäldegalerie Dachau.

Thiem, Paul

8. November 1858 in Berlin bis 18. September 1922 in Starnberg

Durch seinen Vater Adolph, ein bekannter Kunstsammler, wurde er mit den Malern der Schule von Barbizon bekannt. Das Studium der Kunstgeschichte in Leipzig, Heidelberg und Berlin schloss er mit einer Doktorarbeit über Tiepolo ab. Vor der mündlichen Prüfung fasste er den Beschluss Maler zu werden und begann 1883 an der Münchner Kunstakademie zu studieren. Nach 1890 hielt er sich des Öfteren in Dachau auf. 1896 übersiedelte er nach Starnberg.

Thoma, Ludwig

1867 Oberammergau bis 1921 Rottach-Egern

Porträt von Ludwig Thoma von Karl Klimsch, vermutlich 1909
Porträt von Ludwig Thoma von Karl Klimsch, vermutlich 1909

Wer kennt sie nicht, seine „Lausbubengeschichten“, die „Filserbriefe“ oder seine „Heilige Nacht“? Der Autor Ludwig Thoma, einer der populärsten Schriftsteller seiner Zeit, lässt sich schwer einordnen: Satiriker, Dramatiker und Erzähler, der seine Umgebung und soziale Verflechtungen genau studiert hat.

Dabei kam er als junger Rechtsanwalt 1894 nach Dachau und begann hier neben seiner Tätigkeit als Jurist zu schreiben. Obwohl er 1897 Dachau wieder verließ, um nach einer kurzen weiteren Tätigkeit als Rechtsanwalt ausschließlich als Schriftsteller zu wirken, blieb er Dachau und seinem bäuerlichen Umland Zeit seines Lebens verbunden.

Kritisch zu sehen sind seine demokratiefeindlichen und deutlich antisemitisch gefärbten Hetzschriften, die er in seinen letzten Lebensjahren veröffentlichte.

Weitere Informationen zu Ludwig Thomas Leben und Werk finden Sie im Bezirksmuseum Dachau. 

von Hayek, Hans

19. Dezember 1869 in Wien bis 17. Januar 1940 in München

Hans von Hayek, Schwarz-weiß-Fotografie des Künstlers mit Hut und Weste auf einem Feld stehend
Schwarz-weiß Foto von Maler Hans von Hayek, Foto: Reproduktion Zweckverband Dachauer Galerien und Museen

Hans von Hayek studierte von 1886 - 1890 an der Wiener Kunstgewerbeschule, anschließend bis 1898 an der Münchner Akademie.

Am stärksten beeinflusst wurde er von Heinrich von Zügel, dessen Meisterschüler er wurde und der ihn an die Freilichtmalerei heranführte.

Seine Sehnsucht war die Natur, das lebendige Objekt. Er malte daher bevorzugt Landschaften und Tiere.

1900 eröffnete von Hayek eine Malschule in Dachau, die bis 1915 bestand.

Als Mitbegründer des Museumsvereins Dachau war er maßgeblich am Aufbau der Gemäldegalerie und des Bezirksmuseums Dachau beteiligt.

Werke von von Hayek sehen Sie in der Gemäldegalerie Dachau.

von Ruckteschell, Walter

1882 - 1941

Archivbild in schwarz weiß: Walter von Ruckteschell mit Skulptur Rote Mutter
Walter von Ruckteschell, Archiv: Dr. Birgitta Unger-Richter

Der Maler Walter von Ruckteschell kam 1920 mit seiner Frau, der Keramikerin Clary Ruckteschell-Truëb, nach Dachau.

Walter von Ruckteschell war zwischen 1927 und 1934 im Vorstand der Künstlervereinigung Dachau.

Über die Rolle Walter von Ruckteschells während der deutschen Kolonialherrschaft in Deutsch-Ostafrika und während der Zeit des Nationalsozialismus wird aktuell kontrovers diskutiert. 

    von Uhde, Fritz

    1848 - 1911

    Alte Fotografie des Künstlers Fritz von Uhde
    Atelier Franz Werner, München - Hans Rosenhagen (editor): „Uhde, des Meisters Gemälde in 285 Abbildungen“ (Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben, 12. Band, Fritz Uhde, Stuttgart & Leipzig 1908)

    Fritz von Uhde studierte an der Dresdner Akademie. Dem Studium folgten Aufenthalte in Wien und Paris. 1880 übersiedelte er nach München und fand dort zu einem neuen Naturalismus, den er mit einer impressionistischen Malweise verband. Er zählt zu den bekanntesten Vertretern des sog. deutschen Impressionismus.

    Von 1888 - 1894 malte er in Dachau und zählte während dieser Zeit zu den Mitbegründern der Secession in München (1892). Nach 1894 kehrte er wieder nach München zurück.

    Werke von Uhde sehen Sie in der Gemäldegalerie Dachau.

    Wimmer, Paula

    9. Januar 1876 in München bis 15. Juni 1971 in Dachau

    Schwarz-weiß Fotografie der Künstlerin Paula Wimmer
    Schwarz-weiß Fotografie der Künstlerin Paula Wimmer, Reproduktion

    Ihre erste Ausbildung erhielt Paula Wimmer bei Karl Becker-Gundahl an der Kunstakademie in München. 

    Es folgen Reisen nach Rom, Florenz, Venedig und Paris. Nach München zurückgekehrt, besuchte sie die private Malschule Max Feldbauers in Dachau. Später löste sich Paula Wimmer von der hier gelernten impressionistischen Malweise. 

    Nach ihrer Übersiedlung nach Dachau 1916 arbeitete sie vorwiegend mit Tempera in einem experimentierenden Expressionismus. Nachdem eines ihrer Bilder von den Nationalsozialisten als entartet bewertet wurde, schwenkte sie zu einem naiven Malstil mit unverfänglichen Bildthemen um. Ihre Bilder drücken ihre Freude am Leben aus, sie legen Gesehenes in naiver Form dar und sind überlegt komponiert. Im Raum der Dachauer Kunst steht sie mit an erster Stelle.

    Werke von Paula Wimmer sehen Sie in der Gemäldegalerie Dachau.