Künstlervillen

Künst­lerhäu­ser, -Vil­len und -Un­ter­künf­te in Dachau

Die Wohnhäuser der Dachauer Künstlerinnen und Künstler aus der Zeit der Künstlerkolonie sind von außen zu besichtigen. Teils beherbergen sie Ateliers von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern. Geführte Rundgänge mit Hintergrundwissen zu den Häusern und den Menschen die dort wohnten, vermittelt die Tourist-Information.

Künstlervillen und Gasthäuser Unterer Markt & Dachau Süd

Gasthaus Drei Rosen

Lage: Münchner Straße 5, 85221 Dachau

Nutzung: Gasthaus „Drei Rosen“, Schützenheim, Veranstaltungshaus, Ateliers von Urmila Grigat Lo und Herta Minzlaff, www.herta-minzlaff.de

Das ursprüngliche Gebäude wurde im Jahre 1813 erstmals erwähnt und gehörte dem Zimmermann Franz Schanderl, genannt „Dachs“. 1890 wurde das Gebäude abgerissen und der Grund mit dem 1875 von Josef Liebeck neu erbauten Gasthaus „Drei Rosen“ vereinigt.

Zahlreiche Kunstschaffende wohnten Anfang des 20. Jahrhunderts über dem Gasthaus „Drei Rosen“. Besonders gut dokumentiert ist der Aufenthalt des Romanciers Heimito von Doderer (1896-1966) in den Monaten August 1936 bis September 1938.

Im Jahr 1959 wurde die Wirtschaft „Drei Rosen“ geschlossen. Von 1983 bis 1984 ließ die Stadt das Gebäude renovieren. 1985/86 kamen der Schützensaal mit Schießstand und der Biergarten zum wiedereröffneten Gasthaus „Drei Rosen“ hinzu. 

Moorbad

Lage: Max-Mannheimer-Platz 1, 85221 Dachau
Nutzung: Wirtschaftsschule Scheibner
 

Fotografie der Scheibner Wirtschaftsschule in Dachau, das ehemalige Moorbad
Foto: Stadt Dachau

Die Heilanstalt für Rheumakranke war vor dem Ersten Weltkrieg europaweit bekannt für Moorbäder, Sole-, Sauerstoff-, Kohlensäure- und Luftperlbäder. Auch einige Künstlerinnen und Künstler und Schriftstellerinnen und Schriftsteller bezogen hier eigene Zimmer, darunter am 6. Mai 1915 der Münchner Maler Hugo Troendle (1882 - 1955).

Der Kurbetrieb wurde 1950 eingestellt. 
 

Künstlerhaus Ludwig Dill

Lage: Ludwig-Dill-Straße 26, 85221 Dachau
Nutzung: Wohnhaus im Privatbesitz

Fotografie aus dem Jahr 2020 des Künstlerhauses Ludwig Dill in Dachau
Foto: Stadt Dachau

Ludwig Dill (1848-1940), Architekt und Maler, besuchte 1896 seinen Freund Adolf Hölzel (1853-1934) in Dachau. Das Moos und das Licht veranlassten ihn zu bleiben. Er kaufte sich in der früheren Holzgartenstraße ein kleines Haus, später auch das danebenliegende Anwesen. Noch heute ist das neu- und umgebaute Haus im Familienbesitz.

Die Künstler Arthur Langhammer (1854-1901), Adolf Hölzel (1853-1934) und Ludwig Dill wurden als die „Neu-Dachauer“ überregional bekannt. Dill ist Ehrenbürger der Stadt Dachau.

Künstlerhaus Felix und Gertrud Bürgers

Lage: Herzog-Albrecht-Straße 12, 85221 Dachau
Nutzung: Privatbesitz,Mehrfamilienhaus

Die aus Köln und Hannover stammenden Maler, Felix Bürgers (1870-1934) und Gertraud Bürgers-Laurenz (1874-1959), heirateten in Dachau und erbauten 1904 die Villa mit großem Garten. Das Haus war Treffpunkt für verschiedene Künstlerinnen und Künstler. Felix Bürgers war Gründungsmitglied der KVD und deren langjähriger Vorsitzender. 

Nach dessen Tod veränderte der neue Besitzer, Herbert Breitling von der Schlosswirtschaft Mariabrunn, das Innere des Hauses. Eine Gaststätte befand sich hier ebenfalls für einige Zeit. 

Künstlerhaus Max von Seydewitz

Lage: Hermann-Stockmann-Straße 10, 85221 Dachau
Nutzung: Wohnhaus im Privatbesitz

Außenansicht des Künstlerhaus Max von Seydewitz
Künstlerhaus Max von Seydewitz, Foto: Stadt Dachau, Florian Göttler

Der Maler und Bildhauer Max von Seydewitz (1862-1934) erbaute 1898 seine Villa und ergänzte sie 1900 durch einen separaten Atelierbau. Das Haus steht heute unter Denkmalschutz.

Besonderheiten:

  • Holzverkleidetes Obergeschoss
  • durch Streben gestützter Erker
  • Quaderputz am Erdgeschoss
  • Rundbogenfenster im Souterrain
  • maurische Drillingsfenster

Seit November 2005 erinnern vor dem Haus, im Gehweg eingelassen, sogenannte "Stolpersteine" des Bildhauers Gunter Demnig (*1947) an die ehemaligen jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner Vera (1893-1943) und Johann Neumeyer (1887-1944) und Julius Kohn (1886-1943).

Diese waren am 9. November 1938 während der Reichspogromnacht aus Dachau vertrieben und später in den Konzentrationslagern Auschwitz bzw. Theresienstadt ermordet worden.
 

Kneuer-Haus

Lage: Hermann-Stockmann-Straße 7, 85221 Dachau
Nutzung: Wohnhaus im Privatbesitz

Das sogenannte Kneuer-Haus wurde wohl an Künstlerinnen & Künstler und Schriftstellerinnen & Schriftsteller vermietet. 

1910 im Neubarockstil erbaut, befindet sich das Haus mit dem großen Garten seit 1926 im Besitz der Familie Kneuer. Dr. Heinrich Kneuer (1887-1959) war von 1945 bis 1946 Dachauer Landrat.

Besonderheiten:

  • Jugendstilhaus
  • Walmdach
  • Dacherker mit Segmentbogenfenster
  • großer Garten mit altem Baumbestand

Ziegler-Villa

Lage: Ludwig-Dill-Straße 28, 85221 Dachau
Nutzung: Privatbesitz,Mehrfamilienhaus

Eduard Ziegler (1866-1926), der in Dachau bekannte Brauereibesitzer und Kunstmäzen, erbaute 1895 die Ziegler-Villa als asymmetrischen Gruppenbau. Er überließ es Adolf Hölzel (1853-1934), der dort 1895 bis 1905 zur Miete wohnte und seine Malschule betrieb.

Die Familie Ziegler bewohnte das Haus ab 1905. 1945 war Toni Danzer (1891-1951), Maler und technischer Zeichner, in diesem Haus gemeldet. Von 1947 bis 1957 diente das Haus den Amerikanern als Offiziersclub.

Besonderheiten: 

  • Historische Wandmalereien
  • Rundbogenfries
  • Zierfachwerk
  • Jugendstilelemente
  • Deckenhöhe von über 3 Metern
  • original Parkett  

Künstlerhaus Georg Jauss

Lage: Hermann-Stockmann-Straße 12, 85221 Dachau
Nutzung: Wohnhaus im Privatbesitz

Außenansicht Künstlerhaus Georg Jauss
Künstlerhaus Georg Jauss, Foto: Stadt Dachau, Florian Göttler

Der Landschaftsmaler Georg Jauss (1867-1922) kam 1895 nach Dachau. 1899 heiratete er die Malerin Carolina Hegeler (†1904). Gemeinsam beauftragten sie im selben Jahr den Bau einer Villa mit Atelier. Nach dem Tod seiner Frau übernahm Jauss das Haus und verkaufte es nach weiteren zwei Jahren. Jauss arbeitete als Lehrer im Künstlerverein München und war Mitglied der Münchner "Secession".

Besonderheiten:

  • Fachwerk im Obergeschoss
  • mehrfach abgetrepptes Mansarddach

Künstlerhaus August Pfaltz

Lage: Hermann-Stockmann-Straße 16, 85221 Dachau
Nutzung: Wohnhaus im Privatbesitz 

Außenansicht des Künstlerhaus August Pfaltz
Künstlerhaus August Pfaltz, Foto: Stadt Dachau, Florian Göttler

1906 erbaute der aus Offenbach stammende Künstler August Pfaltz (1859-1917) eine herrschaftliche Villa im Stil des Jugendstil-Barocks mit Mansarden-Walmdach und einem Risalit artigen Vorsprung inmitten eines großzügigen Gartens.

August Pfaltz, der 1898 nach Dachau gekommen war, gründete mit Hermann Stockmann und Hans von Hayek 1903 den Dachauer Museumsverein und war maßgeblich für die Einrichtung des Bezirksmuseums in den Räumen des Dachauer Schloss verantwortlich. 

Besonderheiten: 

  • Große Fenster
  • dekorative Fassadengestaltung
     

Künstlerhaus Hugo Hatzler

Lage: Hermann-Stockmann-Straße 18, 85221 Dachau
Nutzung: Wohnhaus im Privatbesitz

Außenansicht des Künstlerhaus Hugo Hatzler
Künstlerhaus Hugo Hatzler, Foto: Stadt Dachau

Hugo Hatzler (1872-1955) kam 1905 nach Dachau und studierte Malerei bei Hans von Hayek. Sein Wohn- und Atelierhaus stammt aus dem Jahr 1910.

Hatzler hatte die Villa 1914 von seiner Mutter, der Generalarztwitwe Thekla Hatzler, geerbt. 1941 veräußerte er sie an den Bücherrevisor Hans Schlemmer.

Besonderheiten:

  • Mansardendach mit Schopf
  • durchfensterter Vorsprung
     

Künstlerhaus Carl Thiemann

Lage: Hermann-Stockmann-Str. 20 | 85221 Dachau
Nutzung: Wohn- und Atelierhaus der Malerin und Bildhauerin Ulla M. Scholl | www.ulla-m-scholl.de 

Der Maler und Holzschneider Carl Thiemann (1881-1966), der 1908 nach Dachau kam, errichtete als letzter ein Haus in der Künstlerkolonie. Er kaufte 1920 zwei Parzellen an der damaligen Karl-Theodor-Straße.

Entworfen von Architekt Karl Bergmann und ausgeführt von Baumeister Otto Reischl, entstand aus Materialnot ein bescheideneres Haus als ursprünglich geplant.

Für die Gestaltung des großen Gartens nahm sich der Künstler viel Zeit. Er lebte hier mit seiner ersten Frau Louise geb. Miéville (1878-1957) und seiner Tochter der Künstlerin Margarethe Thiemann (1909-1950). 

1954 ging das Haus an die Stadt Dachau über.

Heute lebt und arbeitet Ulla M. Scholl (*1948), die Tochter der Bildhauerin Ulla Scholl (1919-2011), als Bildhauerin und Malerin in dem Haus. 
 

Künstlerhaus Walter von Ruckteschell

Lage: Münchner Str. 84 | 85221 Dachau

Nutzung: Im Rückteil des Künstlerhauses befindet sich das freie Atelier von Sina Weber. Mehr Informationen gibt es unter www.freiesatelier-sinaweber.de
Die beiden Wohnateliers im Künstlerhaus werden von der Stadt Dachau in Form eines Wohnstipendiums an junge Künstlerinnen und Künstler vergeben.

Außenansicht Künstlerhaus Walter von Ruckteschell, ein rotes Band führt zum Eingangsbereich der Villa
Ruckteschell-Villa, Foto: Stadt Dachau

Der Maler Walter von Ruckteschell (1882-1941) kam 1920 mit seiner Frau, der Keramikerin Clary Ruckteschell-Truëb (1882-1969), nach Dachau, wo sie zunächst im unbewohnten Haus Ludwig Dills an der Holzgartenstraße, der heutigen Ludwig-Dill-Straße lebten.  

Bald darauf erwarb das Ehepaar Ruckteschell ein kleines Haus an der Münchner Straße, welches sie durch einen Um- und Anbau erweiterten und im Jahre 1923 bezogen. Neben einem großen Maler- und Bildhaueratelier richteten sie noch eine Schreinerwerkstätte und eine keramische Werkstätte ein.

Walter von Ruckteschell war zwischen 1927 und 1934 im Vorstand der Künstlervereinigung Dachau.

Die Künstlerin Anja Seelke war 2020/21 Stipendiatin der Stadt Dachau und hat in dieser Zeit an einer künstlerischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Walter von Ruckteschell und seiner Rolle während der deutschen Kolonialherrschaft in Deutsch-Ostafrika gearbeitet. Ihre Forschungen brachten zutage, dass Walter von Ruckteschell ein Protagonist und Propagandist des Kolonialismus und tief in den Nationalsozialismus verstrickt war. Im Zuge der Untersuchungen zu historisch belasteten Straßennamen in Dachau arbeitet derzeit eine städtische Arbeitsgruppe an Vorschlägen zum Umgang mit der Straßenbenennung nach Walter von Ruckteschell und zur künftigen Nutzung des Künstlerhauses. 

    Künstlerhaus Hans von Hayek

    Lage: Münchner Str. 53 - 55 | 85221 Dachau

    Außenansicht Künstlerhaus Hans von Hayek
    Künstlerhaus Hans von Hayek, Foto: Stadt Dachau, Peter Riester

    Hans von Hayek (1869-1940) baute 1900 ein Anwesen mit einem Wohn- und einem separaten Atelierhaus. Die beiden dreigeschossigen Giebelhäuser stoßen im rechten Winkel aneinander. Die Giebelseiten sind barockisiert, das Traufgesims mit einem Zinnenfries dekoriert.

    In Dachau leitete von Hayek eine Malschule für Landschafts- und Tiermalerei. Hierfür hielt er viele Tiere, die als Modell dienten.

    Zusammen mit Hermann Stockmann (1867-1938) und August Pfaltz (1859-1917) gründete er 1903 den Museumsverein und war Initiator bei der Einrichtung der Gemäldegalerie Dachau.
     

    Künstlerhaus Hermann Stockmann

    Lage: Münchner Straße 38, 85221 Dachau

    Nutzung: Ateliers von Tadeusz Stupka www.stupka.net, Herbert Felix Plahl www.hfplahl.de, Lilly Karsten lillykarsten-fotografie.de, Ralf Hanrieder www.magischesquadrat.de 

    Außenansicht des Künstlerhaus Hermann Stockmann, auch Spatzenschlössl
    Das Spatzenschlössl, Foto: Stadt Dachau

    Das Spatzenschlössl, erbaut im Jahre 1899, war der Wohnsitz des Malers, Zeichners und Illustrators Hermann Stockmann (1867-1938), der im Jahre 1898 nach Dachau gekommen war und sich dieses Haus im neobarocken Stil erbauen ließ.

    Als Freund der Spatzen bot er den Vögeln auf seinem Grundstück stets Futter und Unterschlupf, weshalb er der Villa auch den Namen Spatzenschlössl gab.

    Stockmann war 1903 neben August Pfaltz (1859-1917) und Hans von Hayek (1869-1940) Mitbegründer des Museumsvereins Dachau und 1905 maßgeblich für die Einrichtung des Bezirksmuseums in den Räumen des Dachauer Schlosses verantwortlich.

    Wohn- und Atelierhäuser Mitterndorf

    Künstlerhaus & Atelierhaus Ignaz Taschner

    Lage Wohnhaus: Ignaz-Taschner-Straße 5 | 85221 Dachau Mitterndorf
    Nutzung: Wohnhaus inPrivatbesitz

    Lage Atelierhaus: Platzöderweg 2, 85221 Dachau Mitterndorf
    Nutzung:  Atelier in Privatbesitz und wird als Wohnhaus genutzt.

    Wohnhaus

    Fotografie der ehemaligen Taschner Villa vom Zaun aus durch einen Metall-Rosenbogen fotografiert.
    Foto: Stadt Dachau

    Der Maler und Bildhauer Ignaz Taschner erwarb 1906 das Grundstück in Mitterndorf hoch über der Amper. Baubeginn des großen dreistöckigen Hauses war im Frühjahr 1907.

    Taschner passte sein Haus in die schwierige Geländeformation ein. Er ließ zwei ein-giebelige Häuser aufeinanderstoßen, deren Gesamtnutzfläche über 400 Quadratmeter betrug. 

    Blick auf die Ignaz-Taschner Villa in Mitterndorf
    Foto: Stadt Dachau

    1937 erwarb der Papierfabrikant Heinrich Nicolaus das Anwesen und gestaltete es um. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus jahrelang von der US-Militärverwaltung genutzt, 1951 freigegeben und wieder von Heinrich Nicolaus bewohnt. 

    1991 wurde das Haus an die Dr. Hartl Unternehmensgruppe weiterverkauft und als Filmkulisse verwendet. Nach einem weiteren Besitzerwechsel wurde es saniert und zurückgebaut.
    Umgeben ist das Haus von einer großen Südterrasse, einem Hof mit Brunnen, Ziergarten und Salettl. Der angelegte Garten umfasst ein Hausmeisterhaus, ein Warmhaus, eine Kegelbahn, ein Schwimmbad und früher auch das Atelierhaus. 

    Besonderheiten:

    • Viele Holzarbeiten
    • zwei selbstentworfene Kachelöfen
    • kunstvolle Eingangstür

    Atelierhaus

    Atelierhaus Ignaz Taschner
    Atelierhaus Ignaz Taschner, Foto: Stadt Dachau

    Das den ganzen Abhang einnehmende Grundstück der Taschner-Villa umfasst die Taschner-Villa und das Atelierhaus, beide sind durch eine Treppe verbunden.

    In dem scheunenähnlichen Haus waren zwei große Ateliers mit Nordfenstern, ein Malatelier, eine Bildhauerwerkstatt sowie Wohnräume untergebracht. Bis zum Atelierhaus reichten früher die Seitenarme der Amper, so dass das Haus direkt am Wasser stand.

    Künstlerhaus Max Feldbauer

    Lage: Brucker Straße 75, 85221 Dachau Mitterndorf
    Nutzung: Privatbesitz, Montessori Kinderhaus

    1910 erbaute der Maler Max Feldbauer (1869-1948) auf dem Udldinger Giglberg in Mitterndorf mit Blick auf die Amper und bis nach München eine kastellartige Villa.

    Das Jugendstilanwesen, er nannte es „Burg“, wurde von den Münchner Architekten Delisle und Ingwersen entworfen. Unterhalb des Hügels war eine Koppel für die Pferde angelegt, Feldbauers Lieblingsmotiv. Feldbauer unterrichtete von 1905 bis 1916 an der Damenakademie in München. Am 1.Oktober 1918 bekam er einen Ruf an die Akademie in Dresden. Die „Burg“ wurde 1919 verkauft und Dresden 1934 neuer Lebensmittelpunkt.

    Besonderheiten: 

    • Zweigeteiltes Jugendstilhaus mit kastellartiger Mauer
    • Wohnhaus mit Pyramidendach
    • Atelierhaus mit Satteldach
    • Solnhofener Schieferplatten
    • Eingangstor mit zwei Türmen
    • große Treppe im Innern
    Feldbauer Villa in Dachau Mitterndorf, eine Treppe führt zur Haustür, rechts eine Mauer mit kleiner Terrasse
    Foto: Montessori Kinderhaus Dachau e.V.

    Künstlerhäuser Augustenfeld & Altstadt

    Künstlerhaus Friedrich Wilke

    Lage: Jahnstraße 1, 85221 Dachau
    Nutzung: Wohnhaus im Privatbesitz

    Das 1910 von dem Maler Friedrich Wilke (1875-1938) und seiner Frau Ida geb. Perner (1881-1965) gebaute Haus befindet sich noch immer im Familienbesitz. Friedrich Wilke, von 1927 bis 1938 Mitglied in der Künstlervereinigung Dachau, war ein enger Freund der Thiemanns und beteiligte sich an zahlreichen Schlossausstellungen. Er ließ das Haus von dem Architekten Karl Bergmann mit einem weit heruntergezogenen Satteldach und einer fast fensterlosen Fassade planen.

    Kleine Moosschwaige/Alte Moosschwaige

    Lage: St.-Peter-Straße 1, 85221 Dachau
    Nutzung: Ateliers von Claudia Flach www.keramik-claudiaflach.de, Margot Krottentaler www.margot-krottenthaler.com , Karin Schuff , Florian Marschall www.florianmarschall.de, Gebhard Schmidl, 
     

    Fotografie des Hauses "alte Moosschweige" in Dachau
    Die Alte Moosschweige, Foto: Stadt Dachau

    Der kleine Moosbauernhof wurde 1802 erbaut und verfiel dann lange Jahre. Zuziehende Künstlerinnen und Künstler entdeckten das romantische Gebäude und mieteten sich ein. 1915 erwarb Robert von Haug (1857-1922) mit seiner Frau Lydia (*1869) das Anwesen und arbeitete hier von 1885 bis 1922. 1940 erhielt die Stadt Dachau die kleine Moosschwaige unter der Bedingung, der Malerin Paula Wimmer (1876-1971) unbeschränktes Wohnrecht zu gewähren. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten in den 1970er Jahren wurden Ateliers eingebaut. Viele Künstlerinnen & Künstler hatten und haben hier ihre Ateliers, darunter Fred Arnus Zigldrum (1941-1984), Karl Huber (1928-2009) und gigi († 2018). 

    Besonderheiten

    • Zweigeschossiges Walmdach
    • barockisierte Putzgliederung
    • niedriger Anbau (1900) 
       

    Große Moosschwaige/Obere Moosschwaige

    Lage: Jahnstraße 2, 85221 Dachau
    Nutzung: Kunsträume des Ignaz-Taschner-Gymnasiums
     

    Große Moosschweige in Dachau
    Foto: Stadt Dachau

    Der Begriff Schwaige stand im Mittelalter für ein einzelnes Gehöft mit Vieh- und Milchwirtschaft. Die obere Moosschwaige wurde 1766/67 errichtet. 1904 bezogen Baroness Marie von Berlichingen (1874-1934) und Herriet Sundström (1872-1961) mit vielen Tieren das Haus. 1910 erwarb es das Schriftstellerehepaar Georg (1873-1942) und Elly Hirschfeld (1874-1965), Trägerin des Bundesverdienstkreuzes. Nach ihrer Scheidung wurde es bis 1939 von Elly Hirschfeld und dem Maler Carl O. Petersen (1880-1939) bewohnt und in einen beliebten Künstlertreff verwandelt. 1952 erwarb die Stadt Dachau das Anwesen. Es wurde 1981 bis 83 abgerissen und wiederaufgebaut.

    Pollnhof

    Lage: Steinstraße 16, 85221 Dachau
    Nutzung: Wohnhaus im Privatbesitz

    Der am Pollnbach gelegen Pollnhof war Herrenhaus, Adelssitz, Rittersitz und Bauernhaus. Die älteste Urkunde, die bis heute dazu gefunden wurde, stammt von 1734. Der Gutshof stand auf einer ausgetrockneten Mooslandschaft, Felder und Wiesen schlossen sich ihm an.

    1913 kauften die Malerin Aranka Wirsching (1887-1965) und der Maler und Holzschneider Otto Wirsching (1889-1919) das Anwesen und machten daraus einen Künstlertreffpunkt. 

    Der am Pollnbach gelegene Pollnhof in Dachau war einst Herrenhaus, Adelssitz, Rittersitz, Bauernhaus und Künstlertreffpunkt.

    Ab 1942 leisteten KZ-Häftlinge auf dem Gutshof, der damals der SS gehörte, Zwangsarbeit in der Landwirtschaft.