Während der Zeit des Nationalsozialismus legte die SS östlich des Konzentrationslagers Dachau ein großes Gartengelände an, das bis heute oft verharmlosend als „Kräutergarten“ bezeichnet wird. Die dort zur Arbeit gezwungenen KZ-Häftlinge beschrieben es treffender als „Plantage“. Es wurde von einem SS-eigenen Unternehmen bewirtschaftet und diente zunächst einer nationalsozialistischen Medizin- und Ernährungsreform sowie der Herstellung von Arznei- und Genussmitteln auf der Basis pflanzlicher Rohstoffe. Die SS erforschte hier Ersatzstoffe für Nahrungsmittel, aber bald auch Produkte und Verfahren der ökologischen Landwirtschaft.

Welche Erfahrungen machten die Tausenden von KZ-Häftlingen, die dort Zwangsarbeit leisten mussten? Und welche Kontakte hatten sie zur Dachauer Bevölkerung? Wie groß war das Gelände eigentlich? Was genau bezweckte die SS mit dieser Anlage? Welche Personen, Unternehmen und Institutionen in Deutschland hatten noch Interesse an dieser Art Forschung und Entwicklung der SS? Wie zu zeigen sein wird, reichten deren gesundheits- und konsumpolitische sowie kolonialwirtschaftliche Funktionen weit über die Stadtgrenzen Dachaus, ja sogar über die des Deutschen Reichs hinaus.

Am Beispiel neuer Funde von Dokumenten und Bildern stellt Anne Sudrow in ihrem Vortrag die Ergebnisse ihrer gerade veröffentlichten Studie zur Geschichte dieses Produktions- und Forschungsbetriebs des KZ Dachau bis 1945 vor. Sie fragt auch, wie dieses historische Wissen helfen kann, heute einen angemessenen Umgang mit dem Gelände zu finden.

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Begrüßung

Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau

Vorstellung der wissenschaftlichen Studie

Dr. Anne Sudrow, Historikerin

Im Gespräch

Dr. Anne Sudrow mit Dr. Gabriele Hammermann und Dr. Dirk Riedel, Wissenschaftlicher Referent der KZ-Gedenkstätte Dachau

Im Anschluss

Fragen aus dem Publikum

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Vorstellung der wissenschaftlichen Studie „Heil Kräuter Kulturen“ und „Saat der Gewalt“ von Dr. Anne Sudrow

Dienstag, 30. September 2025 | 19.00 Uhr

Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Dachau

Pater-Roth-Str. 2a, 85221 Dachau

Der Eintritt ist frei, um Anmeldung über www.kz-gedenkstaette-dachau.de wird gebeten.

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich.

Der Besucherparkplatz der KZ-Gedenkstätte Dachau ist für die Abendveranstaltung geöffnet.

Das Angebot ist nicht geeignet für Personen unter 13 Jahren.